Zwei neue Insektenbiotope angelegt

Zwei neue Insektenbiotope angelegt

Der Verein „Die Summer“ hat an zwei Orten in Bayreuth für mehr Biodiversität gegärtnert. Im Rahmen einer Schulung wurden eine 250 Quadratmeter große Fläche im Tierpark Röhrensee und zwei Beete am ZOH insektenfreundlich umgestaltet. Unterstützt wurden die Bauarbeiten durch das Stadtgartenamt Bayreuth. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger lobt das Engagement und sagt: „Diese beiden Orte sind weitere Puzzlesteine für mehr Biodiversität in Bayreuth. Wie wichtig der Stadt die Biodiversität ist, zeigen wir beispielsweise beim Weg der Artenvielfalt oder bei unserer Teilnahme an der Aktion Mähfreier Mai.“

„Zwei Flächen parallel zu gestalten, ist auch für uns neu“, erzählt Thomas Pickel, Projektleiter von Urbane Insektenbiotope. „Das hat den Vorbereitungsaufwand enorm erhöht. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt – wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen.“ Die Umgestaltung fand im Rahmen einer Schulung zum Thema „Naturnahe Gestaltung und Pflege“ statt. Diese Schulung wurde 2024 zwei Mal durchgeführt. An den Umgestaltungen haben Teilnehmende beider Kurse gearbeitet, darunter auch viele Garten- und Landschaftsbauunternehmen, an die sich die Schulung primär gerichtet hat.

Strukturreiche Beete am ZOH

Direkt neben dem Hohenzollernring konnte bei den Beeten am ZOH trotz beengter Verhältnisse nach Plan gearbeitet werden: Zwei Trockenmauern wurden gebaut sowie Totholz und Sandsteinfelsen gesetzt. Die Beete wurden mit drei Schichten an unterschiedlichen Böden befüllt, die speziell auf die Bedürfnisse der heimischen Wildpflanzen angepasst sind. Thomas Pickel betont: „Insgesamt 650 heimische Wildpflanzen, aus 25 verschiedenen Arten, wurden gepflanzt. Heilziest, Beinwell, Zypressenwolfsmilch und Klebriger Salbei werden ab 2025 sicher viele Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge anlocken. Hoffentlich fühlen sich beim Anblick des summenden Beetes möglichst viele motiviert, ein insektenfreundliches Beet nachzumachen.“

Sandlebensraum gegenüber dem Eselsgehege am Röhrensee

 Etwas ruhiger ging es auf der Fläche am Röhrensee zu. Hier wurde eine Sandfläche nach dem Vorbild des Sandeck am Neusiedler See gestaltet. Die österreichisch-ungarischen Weißen Esel Silvia, Franzi, Ferenc und Cosima haben so ihren typischen Lebensraum in direkter Nachbarschaft. Mit 50 Tonnen Sand und 15 Tonnen Kalk-Brechsand wurde ein 250 Quadratmeter großes Sandarium geschaffen. Zum Weg wurde die Sandfläche mit einer 25 Meter langen Trockenmauer begrenzt und parallel dazu Robinienpfosten als Zaun gesetzt. Angesät wurde die Fläche mit einer Dachbegrünungsmischung aus zertifiziertem regionalem Saatgut. Zusätzlich wurden vier typische Stauden für den Lebensraum als Topfpflanzen eingesetzt: Österreichischer Lein, Violette Königskerze, Dorniger Hauhechel und eine Mannstreuart. Das magere Substrat sorgt dafür, dass es auf der Fläche auch in den nächsten Jahren noch offene Bodenstellen gibt, die bodennistenden Insekten als Nistplatz dienen.

Die Arbeiten fanden in enger Absprache mit dem Stadtgartenamt Bayreuth statt, die die Summer tatkräftig zum Beispiel bei der Verkehrssicherung unterstützt haben und Material wie Sandsteine, Kalksteine, Totholz und Wasser bereitgestellt haben. Robert Pfeifer, Leiter des Stadtgartenamts: „Wir haben uns sehr gefreut, diese Fläche gemeinsam mit dem Verein umzugestalten und sind ebenfalls sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die entstandene Sandfläche trägt zur Vielfalt des Tierpark Röhrensee bei. Die Beete am ZOH sind ein gutes Beispiel an einem zentralen Ort.“ Des Weiteren haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schulung die Umgestaltung mit Maschinen, Werkzeugen, Wissen und ihrem hohen Arbeitseinsatz unterstützt.

Vortrag: Vom Rasen zur Blühwiese – so geht’s!

Vortrag: Vom Rasen zur Blühwiese - so geht's!

Unser Online-Vortrag am 3. Mai 2024 war ein voller Erfolg! Knapp 130 Personen haben live zugehört und in der Diskussionsrunde zahlreiche Fragen gestellt.

Der Vortrag wurde aufgezeichnet:

GaLaBau-Schulung über naturnahes Gärtnern

GaLaBau-Schulung über naturnahes Gärtnern

Der erste Teil unserer GaLaBau-Schulung über naturnahes Gärtern war ein voller Erfolg! Knapp 30 Teilnehmende aus ganz Franken haben sich mit uns einen Tag lang in die Theorie gestürzt.

Gestartet wurde mit der Relevanz und der Gefährdung von Insekten und Biodiversität, gefolgt mit einem Block über Ökologie & Standortkunde.

Welche Bäume sind besonders insektenfreundlich? Wie kann ich eine Totholzstruktur anlegen? Wie schaffe und erhalte ich Abbruchkanten und Sandarien? Der Teil über Strukturen zeigte verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten auf.

Ein Highlight der Schulung war das interaktive Pflanzenspiel. Es wurden Karten zu ausgewählten Pflanzenarten ausgeteilt, auf denen Bilder des Wuchses und weitere Infos auf der Rückseite abgebildet waren. Dann mussten Fragen beantwortet werden, indem die Arten in Gruppen sortiert werden. Welche Pflanzen bevorzugen einen feuchten Standort? Welche einen trockenen Standort? Welche 8 Pflanzen findet man typischerweise in sonnigen Mähweisen?

Zum Schluss wurden verschiedene Möglichkeiten gezeigt, wie eine Blühwiese angelegt oder aufgewertet werden kann und mit welchem Substrat und mit welchen Pflanzen Beete angelegt werden können.

Im Juni geht es mit dem zweiten Teil, der Botanik, weiter. Denn: nur wer die wertvollen Pflanzen kennt, kann sie fördern!

Grabgestaltung mit Wildpflanzen

Grabgestaltung mit Wildpflanzen

Im Frühjahr 2023 sind 12 Angehörige unserem Aufruf gefolgt, ihre Gräber insektenfreundlich zu gestalten. Das Projektteam "Urbane Insektenbiotope" hat die Pflanzenarten für jedes Grab entsprechend der jeweiligen Standortverhältnisse ausgewählt. Die Wildblumen wurden von regionalen Gärtnereien bezogen, die in unserem Projekt teilnehmen.

Bei der Gemeinschaftsaktion am 19. April wurden die Beete eingepflanzt. Noch schauen sie etwas lückig aus. Da es sich aber um dauerhafte Bepflanzungen handelt, muss für jede Pflanze mehr Platz eingeplant werden, da sie noch deutlich größer werden. Wir sind schon gespannt wie die Grabbeete im nächsten Jahr aussehen!

Über die Aktion wurde im Nordbayerischen Kurier berichtet.

 

Insektenfreundliches Beet vor dem Bayreuther Rathaus

Insektenfreundliches Beet vor dem Bayreuther Rathaus

Unser Fazit für dieses Jahr: die Beete haben sich prächtig entwickelt, viele Insekten angelockt und sicherlich so manch eine:n inspiriert!

Auch der Kurier hat darüber berichtet (PayWall): https://www.kurier.de/inhalt.am-rathaus-bayreuth-wildblumen-fuer-insekten-vielfalt.6f838e3b-8cc5-4564-9fc9-ea3147c7c240.html

Hast du das Beet bereits gesehen? Wir freuen uns über dein Feedback: mail@diesummer.de

Hier siehst du das Bild zum Zeitpunkt der Pflanzung: https://diesummer.de/wildpflanzen-beet-am-rathausvorplatz/

Wildpflanzen-Beet am Rathausvorplatz

Wildpflanzen-Beet am Rathausvorplatz

Wir sind sehr gespannt, wie sich die Pflanzen entwickeln werden und wie das Wildpflanzenbeet an einer so zentralen Lage bei den Bürger:innen ankommt!

Hast du das Beet bereits gesehen? Wir freuen uns über dein Feedback: mail@diesummer.de

Grundschule Laineck wird zum Insektenbiotop

Grundschule Laineck wird zum Insektenbiotop

Bild1: Bepflanzung des Ruderalhügels mit Schüler:innen der GS Laineck

Bild2: Abtrag der Grasnarbe mithilfe eines Baggers

Bild3: Einrechen von Sand, um den Boden abzumagern

Bild4: Aussaat von Saatgut (Mischung „Magerwiese“ von Syringa)

Bild5: Verteilung von Heu (Schutz der Keimlinge vor Austrocknung)

Die Schützengilde wird insektenfreundlich

Die Schützengilde wird insektenfreundlich!

In Gemeinschaftsaktionen, bei denen Mitglieder beider Vereine mithalfen, konnte folgendes umgesetzt werden:

    • Pflanzung von 5 Obstbäumen
    • Animpfen einer Wiese mit heimischen Wildpflanzen
    • Anlegen einer Blühfläche (Grasnarbe abtragen, Sand verteilen, Ansäen)
    • Bepflanzung mehrerer Tröge
    • Abschnittsweises entfernen der Thujahecke und Bepflanzung mit Rosen

Kleiner Trog – große Vielfalt!

Kleiner Trog - große Vielfalt!

Klein aber oho! Im von uns und der BfN-Präsidentin am 22.5.22 bepflanzten Trog in der Bayreuther Innenstadt wird Vielfalt groß geschrieben.
In nur kürzester Zeit konnten wir dort über 50 verschiedene Insektenarten auf nur 1 m² beobachten! Sogar eine Libelle hat sich einmal blicken lassen (in welchem innenstädtischen Hinterhof sich wohl ihr Teich befindet?). Angelockt wurden sie von ca. 20 heimischen Wildblumenarten. Einige Insekten sind stark spezialisiert und können nur wenige Pflanzen als Nahrung nutzen. Für eine hohe Insektenvielfalt braucht es also eine hohe Wildpflanzenvielfalt!
Ein paar der gesichteten Insekten zeigen wir euch in dieser Bilder-Reihe.

Rückblick: Veranstaltungen im Sommer 2022

Rückblick: Veranstaltungen im Sommer 2022

Unser Eröffnungswochende war gut gefüllt: auf die Eröffnungsfeier am Freitag folgten am Samstag und Sonntag jeweils zwei Umweltbildungsangebote.

Beim lockeren Format "Gemeinsam Arten entdecken" wurden die Insekten der Wilhelminenaue genauer unter die Lupe genommen.

 

„Wegwespen fangen Spinnen, lähmen sie mit einem Stich und legen dann ein Ei auf die gelähmte Beute…“

Stell dir mal vor, jede Einfahrt wäre nur halb versiegelt und Pflasterritzen werden nicht penibel gejätet! Das zweite Bild zeigt gut, wie viele verschiedene Arten selbst in den kleinsten Ritzen wachsen und Nahrung für zahlreiche Insekten bieten.
Bild 3 bis 5 zeigen den erst kürzlich insektenfreundlich bepflanzten Kübel in der Bayreuther Innenstadt. Die gleiche Aussage gilt auch hier: Vielfalt auf kleinstem Raum wirkt! Wir konnten in nur kurzer Zeit zahlreiche Insekten in der vermeintlichen Betonwüste beobachten.