Rückblick: Veranstaltungen im Sommer 2022
Unser Eröffnungswochende war gut gefüllt: auf die Eröffnungsfeier am Freitag folgten am Samstag und Sonntag jeweils zwei Umweltbildungsangebote.
Beim lockeren Format "Gemeinsam Arten entdecken" wurden die Insekten der Wilhelminenaue genauer unter die Lupe genommen.
„Wegwespen fangen Spinnen, lähmen sie mit einem Stich und legen dann ein Ei auf die gelähmte Beute…“
Insekten in der Nacht – das war mal eine Radtour der anderen Art!
Viele Insekten sind nachts aktiv. Sie nutzen eine ökologische Nische, die tagsüber schon vergeben ist. Und viele von ihnen werden von Licht angezogen. Dazu gibt es verschiedene Erklärungen (such einfach mal nach der Kompass-Hypothese und March-Band-Hypothese).
Insektenfreundliche Beleuchtung vs. Sicherheit
Als es so langsam dunkler wurde, wurde uns schnell bewusst: in der Stadt gibt es kaum lichtfreie Orte. Da eröffnet sich ein Dilemma: Sicherheit(sgefühl) für Straßenverkehr und Fußgänger bei Nacht vs. Insektenfreundlichkeit durch Verzicht auf Beleuchtung. Der Kompromiss liegt dann wohl dazwischen: möglichst insektenfreundliche Beleuchtung verwenden. D.h. warm-weisses Licht (wenig bis gar kein Blau- und UV-Anteil), das nur nach unten strahlt (keine Rundum-Strahler oder gar Himmels-Strahler).
Zum Schluss gab es noch ein Highlight: eine Lichtfalle! Mit UV-Brillen ausgestattet konnten wir erleben, was sich nachts so alles im Naturgarten tummelt. Z.B. eine Achateule und ein paar Eintagsfliegen u.v.m.
Wusstest du, dass...?
Wusstest du, dass die äußersten Straßenlichter von Siedlungen einen so starken Sogeffekt auf nachtaktive Insekten haben, dass letztendlich viel weniger innerhalb der Siedlungen zu finden sind?
…oder dass Eulen (eine Gruppe der Nachtfalter) sich bei Gefahr senkrecht herunterfallen lassen und erst kurz vor dem Boden wieder das Fliegen anfangen? Diese Taktik soll verhindern, dass sie von Fledermäusem & Co. gefressen werden.
Wie viele Arten kannst du in deiner Hofeinfahrt zählen?
Auf nur halb versiegelten Flächen können sich ganz schön viele Pflanzenarten ansiedeln. Bei unserer Radtour zu insektenfreundlichen Flächen in Bayreuth konnten wir in einer Einfahrt sogar 102 Pflanzen zählen!
Stell dir mal vor, jede Einfahrt wäre nur halb versiegelt und Pflasterritzen werden nicht penibel gejätet! Das zweite Bild zeigt gut, wie viele verschiedene Arten selbst in den kleinsten Ritzen wachsen und Nahrung für zahlreiche Insekten bieten.
Bild 3 bis 5 zeigen den erst kürzlich insektenfreundlich bepflanzten Kübel in der Bayreuther Innenstadt. Die gleiche Aussage gilt auch hier: Vielfalt auf kleinstem Raum wirkt! Wir konnten in nur kurzer Zeit zahlreiche Insekten in der vermeintlichen Betonwüste beobachten.